Die Umrundung des Manaslu

14. Trekkingtag:       Bimtang  -  Rasttag   

Die Lage dieser Alm ist einzigartig.

bim

Ein erfahrener Himalayakenner hat sie mir als “Schönste Alm der Welt” beschrieben.
Und er wußte wovon er sprach !

Der liebliche Almboden an dem verschiedene friedliche, höhentaugliche Tiere weiden, umgeben von mehreren Sechs-
Sieben- und Achttausendern zeigt sich als wahres kleines Paradies.

Alte Steinhütten im bodenständigen Stil und das Ganze in einem knackigen, erfrischenden Höhenklima ...,
von dem wir in Kathmandu wahrscheinlich nur noch träumen dürfen.

An diesem gesegneten Platz einen Sonnenaufgang zu erleben gehört sicher zu jenen Eindrücken, die tief und unauslöschlich sind.

Wenn morgens die ersten Sonnenstrahlen eines beginnenden Tages die mächtigen Gipfel und Eisflanken in ihr zuerst zartes orange- bis rosafarbenes Licht tauchen, getraut man sich kaum laut zu reden um die erhabene Stille des beginnenden Tages nicht zu stören.

Ringsum werden die Gipfel mehr und mehr in gleißendes Sonnenlicht getaucht.

Ein strahlender Tag kündigt sich an.

Die gesamte Umgebung wird zur Bühne bei der eine ausgezeichnet, professionelle Regie die Lichttechnik
besorgt.

Man muß sich beeilen um mit den Blicken in allen Richtungen alle Eindrücke der immerwährend wechselnden Lichter und Farben aufzunehmen.

Es gibt kaum Zeit wahrzunehmen, daß es eigentlich saukalt ist und man gräbt sich beim Bestaunen der Umgebung
 - ohne es zu merken - immer tiefer in seine Daunensachen.

Einzig die Akkus der Kamera mahnen stumm, gelegentlich ein wärmeres Plätzchen aufzusuchen.

Schade, daß es für diese Stimmungen keinen Steuerknopf für ein replay gibt.

Der Manaslu ( links ) nunmehr von seiner Südseite.
Die Umrundung dieses wunderschönen Achttausenders nimmt schon Gestalt an. Wir durften diesen imposanten Bergriesen nunmehr von allen Seiten bewundern.

Gigantische Gletscherbrüche und Moränen säumen seine Flanken.

Rechts davon ein Berg welcher wegen seines Gipfelaufbaues von den einheimischen Führern mit dem Machapuchare ( Fischschwanz ) nördlich von Pokhara verglichen wird.

Wir haben uns einen ganzen zusätzlichen Bimtang-Rasttag eingeteilt.

Dadurch, daß wir die Tagesetappen zu dieser Umrundung selbst geplant haben, ( nur mit meinem Führer Amrit gemeinsam ) können wir es uns leisten - an den besonders fotogenen Trekkingabschnitten - einen unserer eingeplanten Reservetage aufzubrauchen.

Ein Tagesausflug zu einem nahegelegenen Möränensee wechselt zwischen lieblich und imposant.

Lieblich die umgebende Blumenlandschaft mit den kleinen - der Höhe und dem Klima angepassten niederen Planzen.
Imposant und gänzlich im Kontrast dazu die
dahinterliegenden wuchtigen Eisflanken der umliegenden Berggipfel.
Eine dermaßen reichhaltige Fauna und Flora hätten wir wegen der extremen Höhenlage kaum vermutet.

Der riesige, türkisfarbene Gletschersee mit dem stetigen Höhenwind läßt sogar Gedanken an Windsurfen aufkommen.



Die Adler besuchen uns und geben sich ein Stelldichein.

Selbige lassen Gedanken an Paragleiten aufkommen.

 

Riesige Spaltenbrüche auf den endlosen Ausläufern der Gletscherzungen und des Toteisgletschers in unserer unmittelbaren Nähe lassen Gedanken an Eisklettern aufkommen.

Wunderbare Blumenlandschaften in dieser kargen Umgebung lassen Gedanken an “Seele baumeln” aufkommen.

Aber Gedanken sind bekanntlich frei ....

Weniger ans “Seele baumeln” denken diese Esel die gerade für eine anstrengende Tagestour beladen werden.

 

Wir hingegen werden erst morgen wieder beladen...
keuch

Heute ist General-Waschtag angesagt

Nach beinahe 2 Wochen Wandern ist dank einem naheliegenden, seichten jungen Flußlauf eine Generalsanierung von Mensch und Material möglich.

Unsere einmalige, emsige und höhenerprobte Küche mit den fleißigen Helferlein gönnt sich derweil keinerlei Pause und läßt bereits die Kocher für das Abendmahl glühen.

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Die vollständige Umrundung des Manaslu ist beinahe abgeschlossen.

Daher heißt es bald Abschied nehmen von “unserem” Berg und ständigem Weggefährten.

Der Manaslu mit seinen vielen Gesichtern und Stimmungen, Farben und Strukturen, seinen Gletschern und Eisflanken wird uns in unseren Erinnerungen weiterhin begleiten -

und warum sollte uns das Schicksal nicht nochmals ein Wiedersehen bescheren ?!?

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