Die Umrundung des Manaslu

6. Trekkingtag       Dyang   ( Deng ) -  Namrung 

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Dyang - ein verträumtes kleines Bergdorf inmitten des wuchtigen Bhudi Gandaki Tales.
Der Hauptfluß ist weit unterhalb in einer steilen Schlucht, dadurch ist es sehr still hier heroben.
Das Dorf - bestehend aus wenigen Steinhäusern - schmiegt sich auf einem lieblichen Plateau an die umliegenden
Berghänge.

Es ist ein Platz wie aus einem Himalaya Bilderbuch.

Der Weiterweg von Dyang nach Ghap führt an einer Stelle über eine steile mit “Leitern” versehene Passage.
Diese dürfte auf einen gewaltigen Felssturz zurückzuführen sein.

Wegen des Fehlens eines Handlaufes bei diesen typisch bodenständigen Holzstiegen aus einem einzigen Baumstamm war großes Rätselraten, wie meistern die Esel der Lastenkarawanen dieses Wegstück ?

( Sie umgehen diese Stelle an einem etwas sanfteren Umweg ).

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Jeder Meter Wanderung birgt neue Überraschungen und Eindrücke.

Am gegenüberliegenden steilen Berghang entdecken wir
eine kleine Siedlung mit landwirtschaftlich genutzten Anbauflächen.

Die dortigen Felder sind so steil, daß ein Europäischer Landwirt Mühe hätte, sich dort lediglich nur aufzuhalten - geschweige denn zu ernten oder die Felder zu bestellen.

Kein bequemer randvoll gefüllter Supermarkt oder ein
Outlet-Schuppen weit und breit zu sehen.

Meine große Hochachtung gilt all diesen Bewohnern, die weitgehend ohne fremde Hilfe in der Lage sind, in dieser menschenfeindlichen Umgebung der täglichen Heraus-
forderung zum Überleben zu bestehen.



Und wie mancherorts bei uns im Liegestuhl liegen und auf die EU-Förderungen zu warten wird sich hier nicht abspielen.

gegen

Im Schutz der Mutter läßt es sich gut mit den fremden Wanderern kokettieren.

frau

Viele künstliche - mit Steinmauern unterfütterte Wegpassagen - sind in diesem Steilgelände notwendig, um für Mensch und Tier diese Berghänge ganzjährig begehbar zu machen.

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Nahe der Ortschaft Ghap befindet sich unmittelbar am Weg ein von außen unscheinbares Gebäude.

Es ist dies eine Kapelle mit einer angrenzenden
malerischen Stupa sowie einer - knapp dahinter
verlaufenden - Manimauer.

Das Innere der Kapelle birgt neben einer übergroßen Gebetsmühle viele bemerkenswerte, liebevoll gestaltete
Malereien.

Solche Malereien sind gleichfalls innerhalb des Durchgangs der Stupa zu sehen.

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Alle interessierten Besucher an diesem Kulturkreis werden sich hier ein längerer Aufenthalt zur Betrachtung der wunderschönen Bilder geben.

Trotz der Würde eines Kirchenraumes fühlt man sich wie in einem kleinen, dörflichen Museum.

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Die abschließende Manimauer entlang des Weges ist
reichlich voll mit außergewöhnlich liebevoll gestalteten Manisteinen.

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Der Alltag der Bevölkerung ist zäh.

Wir beobachten Frauen, welche dicke Stapel von massiven Holzbrettern über steile, steinige Wege schleppen.
Ein derartiger Kraftakt würde manchem Mann seine
Grenzen aufzeigen.

bretter

Innerhalb der Tagesetappe führt der Weg durch einen dichten, schattigen Nadelwald mit urigen, übergroßen Baumriesen..

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Zwischendurch überquert der Weg eine schmale, tief in den Fels eingeschnittene Felsschlucht, durch welche ein reißender Seitenfluß seinen Weg zum Hauptfluß, dem Budhi Gandaki River sucht.

Das Überqueren dieser Schlucht über die vorhandene
bedrohlich, schwankende und sichtlich morsche Holzbrücke erfordert einiges an Überwindung und behutsam - ohne die Brücke übermäßig zu belasten - schleicht man an das andere Ufer.

Der Tiefblick von dieser Brücke zeugt von der Naturgewalt des darunter vorbeitosenden Wasserlaufs.
Diese altersschwache, schwankende Brücke über diesen reißenden, tosenden Fluß haben wir dann gerne hinter uns gelassen, froh noch am Leben zu sein.

Unser heutiges Tagesziel - Namrung war dann nicht mehr weit.

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