Die Umrundung des Manaslu

13. Trekkingtag       Dharmashala - Larkya La  -  Bimthang

larkya

Das große Ziel der vergangenen Tage und dieser Reise schlechthin - der Larkya-La Paß.
Ein schneebedeckter Übergang mit über 5000 Metern zwischen zwei markanten Himalaya Tälern

Unsere Trekkingtag beginnt heute schon sehr früh.
Noch bei Dunkelheit müssen wir los um noch bei einer möglichst gefrorerenen, harten Schneedecke den letzten Abschnitt zum Larkya La Paß zu erreichen.

Die ersten Sonnenstrahlen wärmen trotz der Höhe von
nahe 5000 m schon kräftig.

Die Schneeverhältnisse sind weit besser als sie uns von Trekkern - die umgedreht und zurückgewandert sind -  bei deren Begegnung geschildert worden ist.

Einige unserer Träger haben trotz der unvorstellbar schweren Lasten den höchsten Punkt unserer Trekkingtour bereits erreicht.

Sie machen jedoch wenig Aufhebens um das erreichte Ziel und versuchen baldmöglich zum heutigen Tagesziel - zur Alm Bimtang - abzusteigen.

Dann können sie die Last für diesen Tag endgültig abstellen.

Der Paß ist geschmückt mit vielen hunderten Gebetsfahnen.
Es tut gut, hier in aller Stille zu verweilen und zu danken, daß alle Teilnehmer gesund und wohlbehalten das ersehnte Trekkingziel erreicht haben.

Auch das Wetter hat gut mitgespielt.

Dies war ganz wichtig weil es war immer trockenes Wetter und es mußte keine Tagesetappe wegen Schlechtwetters ausgesetzt oder verschoben werden.

Also dem Petrus, oder dem Buddha evtl. Vishnu - oder wer immer an diesen Tagen Chef über das Wetter war, vielen herzlichen Dank !!

Ich kann gar nicht hinschauen, wenn diese einheimischen Träger mit den unvorstellbar schweren Lasten am Paß ankommen, kurz verschnaufen, etwas trinken und essen
um dann gleich wieder weiterzugehen.

Un ihnen meinen Dank zu vermitteln, konnte ich einigen im Vorbeigehen wenigstens ein kleines Stück mitgebrachter Schokolade in die Hand
drücken.

Ohne diese fleißigen, hilfsbereiten Menschen wäre eine Trekkingwanderung zu solchen Höhen und in einer menschenfeindlichen, hochalpinen Umgebung nicht so problemlos zu bewältigen.

Einen langgehegten Wunsch mache ich hier wahr.

Ein Spleen der Himalaya Oberklasse:

Ein eigenes Steinmandl im Himalaya.

Die Zeit bis alle Teilnehmer unserer Gruppe am Paß eingelangt waren, habe ich benutzt um mit den vorhandenen Materialien ein Steinmandl zu bauen.

Diese Steinmandl ist für alle, die mich mögen und soll - so hoffe ich natürlich - möglichst lange bestehen bleiben.
Daher habe ich mich bemüht ein ziemlich massives Ding zu basteln.

Erst glaubte ich an eine Fata Morgana, dann an ein Problem mit der numehr erreichten Höhenlage.
Erst als mir meine Kameraden glaubwürdig bestätigten, daß hier wirklich Yaks von der Westseite des Paßes heraufkamen, konnte und durfte ich es glauben.

Diesen überaus kräfteraubenden Anstieg von der
Westseite des Passes mit einer Höhendifferenz von über 1.500 m und endlosem, lockeren Schotter galt für mich bis dahin für alpin erfahrene Menschen als nahezu unbegehbar und sehr kräfteraubend.

Völlig sicher war für mich jedoch bislang, daß der Pass von seiner Westseite für Tiere unbegehbar ist.
Und nun kommt aus heiterem Himmel eine nicht endend wollende Yakherde daher..... Einfach so.
Im Himalaya ist offenbar nichts unmöglich.

Aber nicht nur eine Yakherde mit über hundert Tieren, sondern mit ihnen Pferde, alte Frauen, kleine Kinder,
ganze Familien mit ihren Hunden. Obendrein noch die Ladung aller Gerätschaften zum Kochen und für den Haushalt während der Sommermonate in den Hochalmen.

Die ganze Erscheinung zog an uns vorbei - gleichgültig, langsam, wie selbstverständlich - wie ein Film.

Und die Einheimischen zogen wie alle Jahre über den Paß ganz normal - ohne viel Aufhebens mit einfachem Schuhwerk und einfacher Kleidung - still und unbeeindruckt, wie wenn das alles das Normalste von der Welt wäre.

Unfassbar - diese eigenständigen, härteerprobten Bewohner des Himalaya.

Nach einem kurzen Dankgebet und dem Ablegen eines Wunschbandes am Paß beginnt der Abstieg der Yakkarawane nach Samdo und den umliegenden hochalpinen Sommerweiden.

Filmszenen aus dem Streifen “Himalaya” von Jaques Perrin werden hier lebendig.
passang
Ein in die Realität übertragenes Filmremake mit dem noch jungen zukünftigen “Karawanenführer” Passang am Rücken eines Pferdes.

Auf diesen Augenblick - das gemeinsame Gipfelfoto
 ( in diesem speziellen Fall Paßfoto ) haben wir lange gewartet.

Umso größer ist die Freude und Dankbarkeit, das gewünschte Ziel erreicht zu haben.
 

Beim Abstieg zur Alm Bimtang werden wir obendrein mit einem traumhaften Panorama zu den
umliegenden Himalayariesen verwöhnt.

Der Tag gab weitaus mehr her, als wir erwarten durften.

Am Horizont die Annapurna II mit seinen umliegenden
Nachbargipfeln.

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Der Blick vom Larkya La nach Westen zur Annapurna Gruppe. Links der Bildmitte der Annapurna II
Rechts im Bild - die markante Eispyramide - ist ein Siebentausender, welcher erst kürzlich von den Chinesen zur Besteigung freigegeben worden ist.

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