Erst glaubte ich an eine Fata Morgana, dann an ein Problem mit der numehr erreichten Höhenlage. Erst als mir meine Kameraden glaubwürdig bestätigten, daß hier wirklich Yaks von der Westseite des Paßes heraufkamen, konnte und durfte ich es glauben.
Diesen überaus kräfteraubenden Anstieg von der Westseite des Passes mit einer Höhendifferenz von über 1.500 m und endlosem, lockeren Schotter galt für mich bis dahin für alpin erfahrene Menschen als nahezu unbegehbar und sehr kräfteraubend.
Völlig sicher war für mich jedoch bislang, daß der Pass von seiner Westseite für Tiere unbegehbar ist. Und nun kommt aus heiterem Himmel eine nicht endend wollende Yakherde daher..... Einfach so. Im Himalaya ist offenbar nichts unmöglich.
Aber nicht nur eine Yakherde mit über hundert Tieren, sondern mit ihnen Pferde, alte Frauen, kleine Kinder, ganze Familien mit ihren Hunden. Obendrein noch die Ladung aller Gerätschaften zum Kochen und für den Haushalt während der Sommermonate in den Hochalmen.
Die ganze Erscheinung zog an uns vorbei - gleichgültig, langsam, wie selbstverständlich - wie ein Film.
Und die Einheimischen zogen wie alle Jahre über den Paß ganz normal - ohne viel Aufhebens mit einfachem Schuhwerk und einfacher Kleidung - still und unbeeindruckt, wie wenn das alles das Normalste von der Welt wäre.
Unfassbar - diese eigenständigen, härteerprobten Bewohner des Himalaya.
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