Die Umrundung des Manaslu

11. Trekkingtag        Samdo

Das “Begrüßungs-
kommitee” des Dorfes betrachtet schon neugierig, welche Trekkingwanderer heute ankommen
werden.

kommitee

Je schmaler der Hauptfluß desto spartanischer die Brücken über die die einheimischen Bewohner- gänzlich ohne Handlauf - ihre nicht unerheblichen Lasten transportieren.

Eine ehemals massive Hauptbrücke unmittelbar oberhalb dieser Behelfsbrücke wurde von einem unvorstellbar zerstörerischen, katastrophalen Wasserschwall - verursacht durch einen gigantischen Eisabbruch aus dem Spaltengewirr des Manaslu - nahe des heutigen Basislagers zur Gänze weggespült.

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Mit dem Erreichen unseres heutigen Etappenziels, der Ortschaft Samdo sind wir nahe der 4000 m Höhengrenze.

Das bedeutet für uns, die erste Höhen-“Schallmauer” ist erreicht und die Spannung groß, wie sich unser Kreislauf
in der nunmehrigen Höhenlage auswirkt.

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Die Bewohner leben - ähnlich wie in Samagaon - in einfachen Häusern aus geschichteten Steinen direkt aus
der Umgebung.

Üblicherweise wird zu ebener Erde das Vieh, das Futter und die eigenen Lebensmittelvorräte sowie ein Teil des Hausrates aufbewahrt.

Den darüberliegenden Stock benützen die Familien als Wohnraum.

Ein besonderer Glücksfall ist es, wenn man den
Dorfbewohnern bei der täglichen Hausarbeit Gesellschaft leisten darf, und obendrein als Gast eingeladen wird.

Diese ehrliche Herzlichkeit - trotz der bescheidenen
Lebensansprüche dieser Bewohner- macht einen fast
verlegen, wenn man mit diesen wundervollen, einfachen Menschen einige Zeit gemeinsam verbringen darf.
So macht ein spontanes, unvorhergesehenes
Beisammensein  neugierig auf das, was sich hinter den sichtbaren Erscheinungsformen des armen, so wenig attraktiv erscheinenden Lebens dieser Menschen verbirgt.

Dabei noch echten “Tibetischen Buttertee” serviert zu bekommen und diesen gemeinsam zu schlürfen, ist vom Erlebniswert sicher einer “DER” Höhepunkte einer Trekkingreise durch dieses wunderbare Land.

An der Wand das heilige Zeichen der Swastika, dem indischen Hakenkreuz. Diesem Glückssymbol ist Sonnenaufgang, Tag, Gesundheit sowie Leben zugeordnet.

Mangels Holz von Bäumen und Wäldern muß in dieser
extremen Höhenlage vorrangig Yakmist als Brennstoff zum Kochen und Heizen verwendet werden.

Zum Trocknen wird er teilweise auf die Hauswände aufgetragen und bei Bedarf “abgeerntet”.

Zugleich dient er an den Hauswänden als Isolierung und zum
Schutz vor dem Wind.

Aufgabe der Kleinen ist es sich schon früh um die Kleinsten
der Familie zu kümmern während die Eltern dem Broterwerb nachgehen.

Einfache Webarbeiten - wie hier eine Schürze - produzieren die Frauen des Dorfes selber.

Dabei ist es interessant zuzuschauen wie flink und geschickt die Frauen diese Tätigkeit mit einfachsten Geräten beherrschen.

Noch während meines Besuches am Webstuhl war die begonnene Schürze nicht mehr für den Eigenbedarf sondern wechselte zur “Auftragsarbeit” (für mich).

Dieses in den typischen Farben gehaltene, handgewebte Stoffband mit einer Länge von ca 2,5 Metern wurde noch am selben Abend fertiggestellt und ich durfte das fertige Stück als lebendige Erinnerung an diese eindrucksvolle Trekkingreise am darauffolgenden Tag abholen.

Wir brachten es nicht über’s Herz den Küchenjungen mit dem köstlichen, frisch zubereiteten Frühstück davonzujagen.

Also haben wir uns gemeinsam für die frischen Brötchen mit dem Schokoladeüberzug geopfert.

Einen Lagerplatz in diesem Umfeld kann man - allein wegen seiner spektakulären Umgebung - durchaus mit dem Prädikat -sensationell - auszeichnen.
 

An diesem gesegneten Platz schmeckt der heiße Tee besonders, schon allein wegen der imposanten Aussicht auf die umliegenden Bergriesen.

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Von ringsum blicken mehrere bizarre Sechs- bis Achttausender in unser Zelt.

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